Bewegte Kunst an der Oberurseler Krebsmühle
Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 19.06.2017
Vier Windräder, ein Wassermühlrad eine Platte mit Solarzellen: Das klingt nach einem Kleinkraftwerk mit ökologischen Anspruch. Doch die gewundenen Rohre oder die farbenfrohen Rotorblätter des „Emobile“ machen schnell deutlich, dass die Ästhetik wichtiger ist als die Funktion. Letzte Zweifel beseitigt das Wasserbecken, das mit einem Mosaik aus Murano-Glasscherben bedeckt ist. Un dtatsächlich verbraucht das kinetische Kunstwerk, das am Samstag an der Krebsmühle im Süden Oberursels vorgestellt worden ist, die erzeugte Energie selbst, um das Wasser aus einem Tank auf das Mühlrad zu pumpen. Trotzdem ist sich die Kunst von Regina Planz und Andreas Hett nicht selbst genug. Das „Emobile“ sein eine passende Wegmarke an der Rosa Luxenburg-Straße, um auf die Krebsmühle mit ihren ökologischen, sozialen und fairen Prinzipien arbeitenden Betrieben hinzuweisen. sagt Diethelm Damm, Vorsitzender der „Hilfe zur Selbsthilfe“, die das Projekt unterstützt hat. Am „Emobile“ arbeiteten außerdem mehr als 40 jugendliche Straftäter mit. „Sie schaffen so etwas, auf das sie wirklich stolz sein können“, sagt Hett. So sieht es auch Oberursels Erster Stadtrat Christof Fink (Die Grünen): „Ich war gerade zwei Tage auf der Documenta, da muss sich das „Emobile“ nicht verstecken.“ Die Kreisbeigeordnete Katrin Hechler (SPD) bescheinigte dem Werk ein anderes Alleinstellungsmerkmal: „Das erste Windrad im Taunus, gegen das es keinen Protest gibt.“